Coworking Spaces wie das SOHO 3Q WuJiaoChang sind Orte pulsierender Energie. Das Unerwartete gehört dort zur Tagesordnung. Für Chinas Millennials, die mit Abstand größte Bevölkerungsgruppe im Lande, sind es vor allem Arbeitsstätten der Begegnung – Orte, an denen man interessante Menschen kennenlernt und gemeinsam Neues schafft. So kommt man mit Talenten, Querdenkern und „Machern“ in Kontakt, die bald schon Mitarbeiter oder Geschäftspartner sein könnten. Mit der Umwandlung eines Shanghaier Department Stores aus den achtziger Jahren durfte Ippolito Fleitz einen spannenden Beitrag zu diesem Thema leisten – und damit auch zur Zukunft der Arbeit. Auftraggeber für das Projekt war SOHO China, der größte private Immobilienentwickler des Landes, der sich bereits durch spektakuläre Bauprojekte einen Namen gemacht hat.
China beeindruckt durch eine riesige Anzahl junger Menschen, die etwas voranbringen möchten und nach einem modernen, inspirierenden Arbeitsumfeld suchen. Gleichzeitig hat das Land einen immensen Baubestand, der nicht mehr den heutigen Nutzungs- und Qualitätsanforderungen entspricht. Hier entsteht ein enormes Potential in der Neuentdeckung und Umnutzung großer Flächen: Ungenutzte Bausteine der Stadt werden revitalisiert und die neue Art zusammen zu arbeiten findet ein Umfeld jenseits konventioneller Bürotypologien.
In Wujiaochang, einem trendigen Umfeld in der Nähe der Shanghaier Universität und zahlreicher Shopping Malls, bot sich die Gelegenheit, ein stillgelegtes Kaufhaus auf 14.000 qm und fünf Stockwerken in eine solche energiegeladene Arbeitsstätte umzuwandeln. Über den zweigeschossigen Campus im Erdgeschoss verbindet sich die Energie des Coworking Spaces mit dem Puls der Stadt. Der Campus ist das Herzstück des Gebäudes – ein zweigeschossiger Communication Hub für Business Talks, Vorlesungen, formale wie spontane Treffen sowie zum Kaffeetrinken. Eine neue Wendeltreppe verbindet von hier als starke skulpturale Geste alle darüberliegenden Etagen und sorgt dafür, dass sich das kreative Gemeinschaftserleben auf sämtlichen Ebenen fortsetzt.
Auf jedem der fünf Stockwerke werden die Nutzer in zentralen Willkommensbereichen empfangen. Um den Empfang gruppieren sich vielfältige Kommunikationsangebote – kleine und große Besprechungsräume, Cafeterias sowie diverse Rückzugsräume, etwa kleine Besprecher-Nischen, Alkoven oder akustisch abgeschirmte Telefonräume. Abgeschlossene Private Offices in Stückelungen von zwei bis 30 Arbeitsplätzen bieten ein leicht skalierbares und flexibles Arbeitsumfeld für insgesamt 2.500 Menschen.
Die Gestaltsprache nimmt die Energie des Coworking auf: Terrazzoböden, offene Decken und Holzoberflächen schaffen in Verbindung mit kräftigen Farben eine anregende, aber verbindliche Atmosphäre für eine Zielgruppe, die immer in Bewegung ist. Um die große Fläche in identifizierbare Orte zu zonieren, wird jedes Stockwerk einer Persönlichkeit gewidmet, die in ihrem Arbeitsgebiet den Blick auf die Dinge revolutionär verändert hat: Ieoh Ming Pei, Steve Jobs, Marie Curie, Albert Einstein und Thomas Edison zieren mit ihren Konterfeis die Wände und verleihen „ihren Etagen“ eigenständige Identität. Individuelle Grafik- und Farbkonzepte sorgen dabei für weitere Differenzierung. Die fünf Stockwerke werden so gleichsam zu fünf kleinen Sehnsuchtsorten für eigene berufliche Ambitionen.