Industrieller Charakter trifft auf zurückhaltendes und gleichzeitig robustes Design.
Bei dem Kunden handelt es sich um ein junges und unabhängiges Grafik- und Animationsstudio. Es sollte ein 465qm-großer kreativer Arbeitsplatz geschaffen werden, welchem ein 140qm-großer aufgeteilter Bereich hinzugefügt wurde. Das bestehende Gebäude war ursprünglich eine Bekleidungsfabrik, welche erhebliche Gebäudemängel und Defizite in der Raumaufteil-Anforderung sowie Sicherheitsmängel aufwies.
Der Kunde benötigte zusätzlich Hilfe des Designteams, um dringende Sicherheitsdefizite zu lösen und das Lagerhaus aufzuwerten, um die heutigen Standards und Baurichtlinien zu erfüllen. Dies beinhaltete beispielsweise den Feuerschutz, Energieeffizienz, Zugänglichkeit und Sicherheitsmaßnahmen.
Die Designer wollten Platz für 30 Animatoren, sechs Produzenten mit eigenen privaten Büros, drei Areale für den Videoschnitt, zwei Konferenzräume, drei neue Badezimmer, einen großen und hohen freien Bereich für die Green-Screen Mock-Up-Shootings, eine Pantry Küche, eine Lounge sowie einen flexiblen Arbeitsplatz schaffen, all das in einem 604 qm großen, bereits existierenden Gebäude.
Sowohl die Animations- und Videokultur als auch die Technologie, die dahinter steckt, ist ebenso skurril, wie intensiv - der Ansatz des Designbüros wollte diese zwei so unterschiedlichen Arbeitsbereiche vermischen bzw. vereinen und betonen .Das Design beinhaltet eine ununterbrochene „Schleife“ in der dafür vorgesehenen Armatur (genannt „The Pit“), geschaffen für Meetings, Arbeiten, Essen und Lounge-Bedürfnisse.
The Pit ist eine orthogonale facettenreiche Armatur und wurde als offene Schale mit laminiertem Sperrholz und Lichtleiterrahmen erschaffen. Die umgebende „Schleife“ beherbergt eine Rezeption, eine Art Arbeitsplatz, der sowohl für Mittagessen, als auch zum Arbeiten genutzt werden kann, welcher sich in einen Sitzbereich einfügt und sich vor einer Tribüne für bildende Künste wiederfindet sowie eine Bibliothek und ein Display-Regelsystem.
Das Gebiet befindet sich in der Mitte des Lagerhauses um private und öffentliche Zonen voneinander trennen zu können. Um den industriellen Charakter des Raums architektonisch zu untermauern, versuchte man mit einem eher zurückhaltenden Design die robuste, raue Atmosphäre zu betonen.
Inmitten dieser „Schleife“ befindet sich die Pantry Küche, die von beiden Seiten zu erreichen ist.
Neben diesem Bereich liegt eine “Staging-Zone" für Fotoshootings, die für einen Green-Screen-Shooting-Mockup-Bereich ausgelegt ist. Direkt daneben gelegen ist ein Glasgaragentor. Dies macht schweren Objekten das Areal zugänglich und kann halboffen für Unterhaltungszwecke genutzt werden.
Im Zwischengeschoss befindet sich der Post-Production-Teil des Studios, einschließlich Räume für die Akustik-Bearbeitung sowie ein Aufnahmebereich.
Eine Schiffsleiter erlaubt den gelegentlichen Zugang auf das Dach. Die Toiletten beherbergen auch einen Raum zum Duschen, da Videokünstler hauptsächlich auch nachts arbeiten.
Bei den Materialien, die für die meisten Designelemente verwenden werden, handelt es sich hauptsächlich um eine Kombination von Sperrholz- und lackierten Brettplatten, welche alle auf einen leichten Stahlrahmen gesetzt wurden. Der bestehende Betonboden wurde poliert und versiegelt.
Das Zwischengeschoss wurde als schlanker Stahlrahmen konstruiert, die Struktur weist ein dünnes Profil aufgrund erheblicher Höhenbeschränkungen und Abstandsbeschränkungen auf. Eine wichtige Herausforderung für diesen Raum war die Schaffung einer vielfältigen Einstellung innerhalb einer relativ bescheidenen Wohnfläche. Eine weitere Aufgabe war es, die Begrenzung der Innenhöhen einzuhalten, um neue Fundamente, Rahmungen und Bodenplatten einzusetzen.
Die Designer von CHACOL haben das Gesamtprojekt als Gelegenheit betrachtet, die vielfältigen Fähigkeiten zu demonstrieren, die Architekten und Innenarchitekten für solche Projekte benötigen und dabei helfen, die größeren Bauprojekte in die wir involviert sind, hervorzuheben.
