M Mosers Londoner Bürodesign vor und nach COVID-19
2017 zog das Londoner Büro von M Moser an einen neuen Standort, um das Wachstum auf dem europäischen Markt zu unterstützen. Gleichzeitig konnte der Personalbestand über einen Zeitraum von drei Jahren um 50% gesteigert werden, während sich die betrieblichen Anforderungen änderten.
Die Schaffung eines Raums, der die Marke widerspiegelt, neue Talente anzieht und auf einer starken Teamkultur aufbaut, waren wichtige Ziele. Das Büro wurde als „lebendes Labor“ konzipiert, um Arbeitsplatzlösungen für die zukünftigen Büros der Kunden zu testen.
Das Wohlbefinden der Mitarbeiter und der Nachhaltigkeitsaspket wurden von Anfang an priorisiert. Das Büro erhielt die WELL-, LEED- und RESET-Zertifizierung. Nach Februar 2020 mussten jedoch die Gesundheitsstandards weiter angehoben und der Raum in eine COVID-sichere Umgebung umgewandelt werden, in die die Mitarbeiter im Juni zurückkehren konnten.
In dieser Projekt-Story wird das ursprüngliche Design diskutiert und gezeigt, wie es angepasst wurde, damit die Mitarbeiter sicher und kosteneffektiv ins Büro zurückkehren konnten.
Key-Highlights
- Der Pilotversuch vor dem Büroumzug ermöglichte dem Team, eine Vielzahl von Arbeitsplatzstrategien für die neue Inneneinrichtung zu untersuchen.
- Dank flexibler Arbeitslösungen konnte die Belegung innerhalb von drei Jahren um bis zu 50% erhöht werden..
- Der Space wurde angepasst, um der Virusübertragung entgegenzuwirken und eine COVID-gesicherte Umgebung zu schaffen.
- Das Team überlegt derzeit, wie der Raum für die verbleibende Mietdauer von einem Jahr genutzt werden soll, um ein Gleichgewicht zwischen der Heimarbeit der Mitarbeiter und den Bedürfnissen der Gruppenzusammenarbeit herzustellen.
Das Pilotprojekt zur Arbeitsplatzstrategie
Vor dem Umzug pilotierte das Team eine Reihe von Räumen, um Ideen für die neue Arbeitsplatzgestaltung zu erkunden. Über einen Zeitraum von sechs Monaten wurde er zu einem Ort, an dem neue Formen der Zusammenarbeit getestet wurden.
Da die Zirkulation aufgrund einer dreieckigen Bodenplatte eingeschränkt war, wurde das bisherige Büro als "geselliger Arbeitsplatz" neu gestaltet. Einige Schreibtische wurden durch einen Kollaborationsraum ersetzt, der kostengünstig aus provisorischen Materialien hergestellt wurde.
Es wurde eine deutliche Verhaltensänderung beobachtet, wobei eine Zusammenarbeit über alle Dienstgrade und Teams hinweg stattfand.
Markenidentität und Unternehmenskultur widerspiegeln
Besucher werden in einem energetischen Eingangsbereich empfangen, der aus einer Social Kitchen und einer Materialbibliothek besteht. Durch den Verzicht auf einen dedizierten Empfangsbereich wirkt der Space freundlich und weist auf flache Strukturen hin - wo alle Mitarbeiter ermutigt sind, Gäste zu begrüßen. Um die Unterbrechung der Arbeit möglichst gering zu halten, ist der Übergang in den Arbeitsbereich durch einen Torrahmen klar definiert.
Richard Fisher, Senior Associate - Design, erklärt: "Ein Gemeinschaftsbereich, in dem man steht, aktiviert die Interaktion. Der Social Tea-Point dient gleichzeitig als geräumiger Veranstaltungsraum, mit einem herunter ziehbaren Projektor. Er bietet Sichtbarkeit über den offenen Plan hinweg und fördert eine zugängliche Kultur und Arbeitsweise."
Erhöhtes Engagement für Marken
Beim Übergang durch den Torbogen, der das Hauptbüro umrahmt, erleben die Besucher eine überzeugende 20.000 Bleistift-Kunstinstallation, die die visuelle Identität der Marke widerspiegelt.
"Das Londoner Team verbrachte knapp zwei Stunden damit, orangefarbene Stifte hinzuzufügen, um den Raum zu markieren. Dieses denkwürdige Merkmal stellt die Kultur in den Mittelpunkt des Arbeitsplatzes", erzählt Charlie Millard, Head of Europe.
Zurückkehren an den Arbeitsplatz nach dem Lockdown
Das Strategieteam hat einen Safety-First-Ansatz gewählt und eine Umfrage erstellt, um die Bedenken der Mitarbeiter zu verstehen. Die Studie ermittelte individuelle Gesundheitsrisiken, Aufrüstungsbedürfnisse, Home-Office-Bedingungen und persönliche Präferenzen.
Die Daten dienten als Grundlage für die Wiedereintrittsstrategie, die zu einer Reihe sorgfältig abgewogener Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen und einer allmählichen Rückkehr ins Büro führte. Phase eins beinhaltet 20% Bürobelegung, 37% in Phase zwei.
Die Motivation bestand darin, denjenigen, die nicht effektiv von zu Hause aus arbeiten konnten, eine sichere Rückkehr ins Büro zu ermöglichen. Für jede Person wurde ein Risikoprofil entwickelt, das dazu beitrug, der Wiedereintrittsphase und den Aktivitäten der Zusammenarbeit innerhalb des Raums Priorität einzuräumen.
"Um den Menschen die Orientierung im Raum zu erleichtern, haben wir ein Beschilderungssystem entwickelt, das alle erforderlichen Verhaltensänderungen deutlich kennzeichnet. Es lenkt die Zirkulation, informiert das Personal darüber, welche Bereiche genutzt werden können, und weist auf eventuelle Risiken hin", erklärt Frances Gain – Workplace Strategy - Europe.
Schau dir hier den 3D-Pano-Rundgang des ursprünglichen Bürodesigns mit COVID-sicheren Funktionen an.
Das Entwerfen von COVID-sicheren Räumen
Die Schaffung eines COVID-sicheren Büros erforderte Anpassungen an die Arbeitsplatzgestaltung und auch Verhaltensänderungen. Von den Mitarbeitern wird verlangt, jederzeit 2m Abstand einzuhalten, und ein im Uhrzeigersinn verlaufender Umlaufweg minimiert den Kontakt mit anderen. In Übereinstimmung mit den Richtlinien der Regierung werden diese Maßnahmen laufend evaluiert.
Die in den Klimaanlagen installierten Ultraviolettlampen verwenden UV-C-Strahlung, um die Übertragung von Infektionskrankheiten über die Luft zu reduzieren. Das HVAC-System, das sich früher auf die Zufuhr von Frischluft pro Person konzentrierte, ist jetzt so eingerichtet, dass es positive und negative Druckunterschiede von sauberen zu weniger sauberen Bereichen erzeugt.
In "High-Touch"-Bereichen gibt es mehr Sanitärstationen, dazu zählen Personalschließfächer, Druckbereiche und Bildschirme für Videokonferenzen.
Die verstärkte Nutzung digitaler Plattformen sorgt für ein Gleichgewicht zwischen der internen Zusammenarbeit und dem Bedarf an Engagement in der Gemeinschaft, was besonders wichtig ist, wenn neue Mitarbeiter in das größere Team integriert werden sollen.
Überdenken, wie das Büro in Zukunft genutzt wird
Das Team wird neue Wege zur Nutzung des Raumes ausprobieren, wenn der Lockdown gelockert wird. Da der Pachtvertrag noch ein Jahr läuft, sind umfangreiche Modifikationen keine kosteneffektive Lösung, und weiteres Wachstum wird durch eine geringere Belegung begrenzt. Stattdessen wird es wichtig sein, einen klarere Absicht für den Besuch des Büros zu definieren.
Erweiterte flexible Arbeitsrichtlinien erlauben in Zukunft vermehrtes Arbeiten von zu Hause aus. Die Hauptfunktion des Büros wird sich in Richtung Kollaboration und Ideenfindung verlagern. Ausgehend von dieser Annahme wird der Bedarf an Schreibtischen dauerhaft reduziert, aber die Mitarbeiter werden je nach Bedarf in das Büro ein- und aus dem Büro strömen können.