Die Daimler AG ist einer der weltweit führenden Anbieter in der Automobilindustrie. Beim Werksstandort Sindelfingen entstand ein neues Bürogebäude für rund 2.000 MitarbeiterInnen, das als Engineering Hub an der Nahstelle zwischen Entwicklung und Produktion dient.
Partizipation als Leitmotiv des Kulturwandels
Die Konzeption der neuen Arbeitsumgebung ging weit über eine herkömmliche Büroplanung mit Benennung der Bedarfe, Möbelbemusterung und Layouterstellung hinaus. Die neue Arbeitswelt entstand agil und partizipativ, in Co-Creation mit allen NutzerInnen und Führungskräften. Dieser Prozess ist ein Exempel für einen Kulturwandel in der Zusammenarbeit, den die fertige Büroarbeitswelt noch stärker katalysieren soll.
Das Gebäude ermöglicht eine Flexibilität in der Nutzung, es bringt Projekte zusammen, befeuert Kollaboration und Vernetzung und vor allem begeistert es die NutzerInnen!
Erfolg ist kein Zufall
Der Erfolgsgarant im Projekt war die konsequente Verschränkung zwischen Gebäudeentwicklungs- und Partizipationsprozess. Bauliche- und Changemaßnahmen gingen Hand in Hand und sämtliche Stakeholder im Unternehmen wurden von Beginn an eingebunden. Das Top Management, das mit klaren Strategie- und Zielvorgaben ein Zukunftsbild und den Projektrahmen definierte. Das mittlere Management, das mit Engagement an ihrer neuen Führungsrolle arbeitete, und die 60-köpfige Nutzergruppe, die jedes Thema im Prozess über die gesamte Laufzeit begleitet, mitentwickelt, konkretisiert und vor allem weiter kommuniziert hat. Unser Planungspartner – Gensler, London – hat all diese Anforderungen in ein stimmiges Gesamtkonzept übersetzt und war so wichtiger Erfolgsfaktor.
Der Mensch steht im Mittelpunkt
Basierend auf Tätigkeitsanalysen und Bedarfserhebungen stehen den 1.960 MitarbeiterInnen im Haus 1.376 Schreibtische für die klassische Büroarbeit zur Verfügung. Darüber hinaus 120 unterschiedlich große Besprechungs- und Konferenzräume, 43 Projekthäuser für aktive Kollaboration, 132 sogenannte Think Tanks für konzentrierte Einzelarbeit bzw. vertrauliche Gespräche, plus zahlreiche weitere Arbeitsmöglichkeiten auf offener Fläche wie temporäre Arbeitsplätze und informelle Kommunikationsinseln. Eine auf diese hohe interne Mobilität abgestimmte IT und Medientechnik rundet das dynamische Arbeitskonzept ab.
Auch der Vorstandsbereich von Mercedes Operations ist in das Gebäude integriert und auf offener Fläche angeordnet worden. Die spezifischen Anforderungen sind mit einer eigenen Führungs- und Nutzergruppe aus diesem Bereich erarbeitet worden. Auch die anderen Sonderflächen im Haus wurden mit hohem Engagement interessierter ThemenspezialistInnen entwickelt: die agile Projektarena einer Entwicklungseinheit und die 3.400 m² große Werkstatt im Erdgeschoss, wo Fertigungsverfahren der Zukunft getestet und zahlreiche andere Innovationen der Premiummarke vorangetrieben werden. Selbst bei der Auswahl des an die Werkstatt angrenzenden Cafeteriabetreibers konnten Hobby-Baristas ihre geschmackliche Empfehlung abgeben.
Fotos: © Daimler AG, Fotograf Tobias Fröhner / © M.O.O.CON, Caroline Sturm